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Die Chancen Künstlicher Intelligenz in Deutschland und in der EU erkennen und fördern – Für einen differenzierten Umgang mit der Risikoklassifizierung von Lösungen Künstlicher Intelligenz

Berlin, 27. September 2022. Es liegt in der Natur der Digitalisierung, dass die mit ihr einhergehenden Datenströme physische, nationale und kulturelle Grenzen überschreiten. Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf der Erhebung, Speicherung, Strukturierung, Interpretation und Monetarisierung maschinenlesbarer Daten beruhen, können ihre Dienste potenziell weltweit anbieten, wovon Kunden global profitieren. Als eine Ausdifferenzierung der Digitalisierung können Lösungen Künstlicher Intelligenz (KI) begriffen werden. Die Europäische Kommission beobachtet die Aktivitäten großer Digitalkonzerne, die für ihre unterschiedlichen Dienstleistungen mittlerweile routiniert auf KI-Lösungen zurückgreifen, seit langem und tut sich mit verschiedenen Regulierungsvorhaben hervor.

Im Falle der Anwendungen Künstlicher Intelligenz in Europa setzt die Kommission mit dem geplanten „Gesetz über Künstliche Intelligenz“ auf eine Klassifizierung von KI-Lösungen entlang ihres Schädigungspotentials, die im Grundsatz zu begrüßen ist, hinsichtlich der mit ihnen verbundenen Chancen aber einer deutlichen Nachbesserung bedarf. Nach Auffassung zahlreicher Unternehmen, Wissenschaftler und Politiker haben Systeme Künstlicher Intelligenz ein enormes Potential, die Welt der menschlichen Arbeit, der Kommunikation, der Produktion, der Sicherheit, der Mobilität und der diskursiven Entscheidungsfindung günstig zu beeinflussen.

Bezüglich der Auswirkungen von KI Lösungen ist denn auch von einem Paradigmenwechsel oder einem Game Changer die Rede. Dabei sind Anwendungen Künstlicher Intelligenz nicht mehr nur Gegenstand theoretischer Debatten über die gegebenenfalls unkontrollierbare Macht der Maschinen, sie sind längst unspektakulär im Alltag der Menschen angekommen: Hinter jedem Ergebnis einer Internetsuche stehen algorithmische Strukturierungen der gelieferten Informationen; personalisierte Werbung auf Online-Plattformen fußt auf algorithmischer Auswertung des individuellen Surfverhaltens; an der Börse trifft eine spezialisierte Software in Millisekunden Kauf- und Verkaufsentscheidungen; in der Personalauswahl geben Algorithmen Einschätzungen zur Eignung einzelner Bewerber ab; auf Dating-Apps machen Algorithmen Vorschläge zu einem passenden Match.

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