Antrag

Erfolg muss honoriert werden – Prämien für gehörlose Medaillengewinner der Deaflympics

Berlin, 9. Mai 2023. Die Olympischen und die Paralympischen Spiele sind allen ein Begriff. Dagegen sind die Deaflympics, die Olympischen Spiele der Gehörlosen, wenig bekannt. Sie werden kaum wahrgenommen, obwohl sie seit 2001 mit der Anerkennung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) zur olympischen Familie gehören und eine lange Tradition haben. Seit 1924 – damals noch als „Silent World Games for the Deaf (Stille Weltspiele der Gehörlosen)“ – finden die Deaflympics und Winter-Deaflympics alle vier Jahre, jeweils im Jahr nach den Olympischen und Paralympischen Spielen, statt – zuletzt 2019 in Turin (Italien/Winter) und 2022 in Caxias do Sul (Brasilien/Sommer). In der öffentlichen Anhörung vor dem Sportausschuss des Bundestages am 8. Februar 2023 berichtete Jan Eichler, Vizepräsident Kommunikation beim Deutschen Gehörlosen-Sportverband (DGSV), mit Hilfe einer Gebärdendolmetscherin unter anderem über die schwierigen Trainingsbedingungen der gehörlosen und hörgeschädigten Leistungssportler sowie Mannschaftssportler im Vergleich zu hörenden Athleten, aber auch im Vergleich zu anderen Nationen. Umso mehr sind die Leistungen und das hervorragende Abschneiden bei den letzten Deaflympics zu bewerten.

Das deutsche Team (73 Sportler) erreichte in Caxias do Sul mit 19 Medaillen (5x Gold, 8x Silber und 6x Bronze) sowie mit 37x unter die Top 5 und 50x unter die Top 8 das beste Ergebnis seit den Deaflympics 2009 in Taipeh (Taiwan). Gesamt schaffte es die deutsche Delegation von 77 teilnehmenden Nationen auf Platz 10 im Medaillenspiegel. Während die Olympischen und Paralympischen Medaillengewinner noch zusätzlich eine Prämie erhalten, gehen die Deaflympics Medaillengewinner leer aus. Statt einer Prämie gibt es lediglich „einen warmen Händedruck vom Bundespräsidenten und das silberne Lorbeerblatt als Auszeichnung“ – so die Antwort auf die Nachfrage der AfD-Fraktion.

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