Pressemitteilung

Götz Frömming: Forderungen der OECD wenig hilfreich – Lehrerberuf muss attraktiver werden

Berlin, 3. Januar 2023. OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher hat sich zum Lehrermangel in Deutschland geäußert. Trotz des im internationalen Vergleich guten Gehaltes sei der Lehrerberuf unattraktiv. Die Lösung sei aber nicht eine bessere Bezahlung, sondern eine neue „Kultur“, die in den Schulen Einzug halten müsse. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher und Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Götz Frömming:

„Wenn der Bildungsdirektor der OECD nun vorschlägt, dem akuten Lehrermangel durch eine neue Lernkultur mit Frontalunterricht in größeren Gruppen und dem Einsatz digitaler Lernprogramme zu begegnen, zeigt das, wie wenig Ahnung die wirtschaftsnahe Lobbyorganisation OECD offenbar von den wirklichen Problemen vor Ort hat. Was unsere Lehrer, die sich derzeit zusätzlich zu ihrer oft schwierigen Klientel noch um über 200.000 Schüler aus der Ukraine kümmern müssen, jetzt am wenigsten brauchen, sind weitere Reformen. Jede Reform schafft zunächst einmal Unruhe und bindet erhebliche Ressourcen. Vor Jahren hatte die OECD den Ländern empfohlen, auf die Verbeamtung von Lehrern zu verzichten. Dadurch wurde der Lehrerberuf in den Bundesländern, die dem Rat folgten, unattraktiver. Als letztes Bundesland hat sich nun Berlin von diesem Reformvorhaben wieder verabschiedet. Die Kultusminister sind gut beraten, nicht über jedes Stöckchen zu springen, das ihnen die PISA-Macher der OECD hinhalten.

Der Personalmangel ist derzeit das drängendste Problem. Um das zu wissen, braucht man aber keine teuren Studien und keinen Rat von der OECD. Es müssen jetzt alle Register gezogen werden, um mehr Personal zu bekommen: Die Reaktivierung von bereits pensionierten Lehrern, attraktive Angebote, um Lehrer(-innen) aus der Teilzeit zu holen, Beginn einer Ausbildungsoffensive und Werbung für den Lehrerberuf an den Universitäten. Selbstverständlich muss auch die Bezahlung von Lehrern mit den Gehältern, die gut ausgebildeten Akademikern in anderen Berufen geboten werden, mithalten können. Solange die genannten Maßnahmen noch nicht ausreichend greifen, muss der Zuzug von weiteren Flüchtlingen und Migranten mit schulpflichtigen Kindern nach Deutschland gestoppt werden. Deutschland hat im EU-Vergleich sein Soll bereits mehr als erfüllt.“

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