Pressemitteilung

Kay-Uwe Ziegler: Vorschlag für Flohmarkt für Medikamente an Dreistigkeit nicht zu überbieten

Berlin, 24. Dezember 2022. Der Präsident der Ärztekammer Klaus Reinhardt hat vorgeschlagen, wer gesund sei, soll vorrätige Medikamente von zuhause an Kranke abgeben. „Wir brauchen so was wie Flohmärkte für Medikamente in der Nachbarschaft“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“. Für solche Medikamenten-Flohmärkte könnten auch Arzneimittel infrage kommen, deren Haltbarkeitsdatum bereits einige Monate abgelaufen sei. In der Not könnten zahlreiche Medikamente immer noch gefahrlos verwendet werden.

Dazu teilt der Obmann der AfD-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss, Kay-Uwe Ziegler, mit:

„Arzneimittel gehören in die Apotheke und nicht auf einen Flohmarkt – schon gar keine abgelaufenen Arzneimittel, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert. Er sei schockiert über einen derartigen öffentlichen Vorschlag.

Es ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten, wie hier mit der Gesundheit von kranken Kindern und Erwachsenen umgegangen wird. Seit Jahren beantragt die AfD-Bundestagsfraktion, sichere und beständige Lieferketten zu schaffen und die Produktion der gängigsten Medikamente im Inland aufzubauen. Was wir hier sehen, ist ein weiteres Versagen der Politik und die leidtragenden sind die kranken bis schwerkranken Kinder, denn anders als Erwachsene können kleine Kinder noch keine Tabletten schlucken und sind auf diese Mittel angewiesen.

Nun sind der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und sein Ministerium gefragt, so schnell wie möglich die fehlenden Arzneimittel zu beschaffen.“

Hintergrund:

In Deutschland ist die Lage im Gesundheitswesen derzeit sehr angespannt. Einige Krankenhäuser stoßen derzeit wegen der Krankheitswelle und fehlenden Personals an ihren Kapazitätsgrenzen. Insbesondere bei Kinderkliniken ist die Lage teilweise dramatisch. Neben Corona- und Grippefällen führt vor allem das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zu schweren Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte meldet derzeit mehr als 300 Lieferengpässe bei Medikamenten. Ursachen sind Lieferkettenprobleme, Inflation, Rohstoffmangel – und dass viele Pharmafirmen ihre Wirkstoffproduktion nach Asien verlagert haben.

Momentan sind Paracetamol- und Ibuprofen-haltige Fiebersäfte für Kinder nur eingeschränkt verfügbar. Besonders Generika, also patentfreie Arzneimittel, sind von den Lieferengpässen betroffen. In der Liste der Lieferengpässe befinden sich unter anderem auch Antibiotika, Insuline sowie Krebstherapiemittel. Außerdem in der Aufstellung zu finden: Actilyse mit dem Wirkstoff Alteplase, das weltweit einzige Medikament zur Akutbehandlung eines Schlaganfalls.

Beitrag teilen

Ähnliche Beiträge