Pressemitteilung

Stefan Keuter: Letzter Geschäftsträger der Kabuler Botschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen das Auswärtige Amt

Berlin, 15. März 2024. Der letzte Geschäftsträger der deutschen Botschaft Kabul, Jan Hendrik van Thiel, hat der Spitze des Auswärtigen Amtes in der gestrigen Sitzung des Untersuchungsausschusses Afghanistan vorgeworfen, wider besseres Wissen an ihrem Traum von einem demokratischen Afghanistan westlicher Prägung festgehalten und so im Sommer 2021 Leib und Leben der deutschen Botschaftsangehörigen riskiert zu haben.

Van Thiel sagte aus, dass er mit seiner kritischen Berichterstattung zur tatsächlichen Lageentwicklung in Afghanistan im Berliner Auswärtigen Amt auf taube Ohren gestoßen sei, da sich diese einfach nicht in das vorgefertigte politische Narrativ einfügen ließ. Ihm sei nie auf einer argumentativen Sachebene begegnet worden, ein Verhalten, das Thiel sichtlich erbost als ,,demokratiegefährdend“ klassifizierte. 

Der inzwischen auf den Botschafterposten ins karibische Jamaika versetzte van Thiel schloss seine couragiert vorgetragenen Anwürfe auf die Frage, warum er nach seiner Evakuierung aus Kabul nicht zu einer Aussprache mit Außenminister Maas geladen worden sei, mit dem sarkastischen Satz: „Der Minister hat immer recht.“

Hierzu erklärt der Obmann der AfD-Bundestagsfraktion im Untersuchungsausschuss Afghanistan, Stefan Keuter:

„Die Vernehmung des letzten Geschäftsträgers der Deutschen Botschaft in Kabul kann als ein Höhepunkt der bisherigen Arbeit im Untersuchungsausschuss angesehen werden.

Sie machte deutlich, dass die von Angela Merkel und Heiko Maas nach dem Taliban-Sieg im August 2021 öffentlich vorgetragene Behauptung, ,alle‘ hätten die Lage in Afghanistan falsch eingeschätzt, eine glatte Lüge gewesen ist.

Van Thiels ungeschminkte Auslassungen offenbaren zugleich, wie weit sich die Bundesregierung von einer pragmatisch-realpolitischen Außen- und Sicherheitspolitik entfernt hat und wie sehr sie sich von ideologischen Prämissen leiten lässt.

Die AfD-Fraktion wird den staats- und demokratiegefährdenden Dilettantismus der Bundesregierung in der fortdauernden Arbeit des Untersuchungsausschusses weiter schonungslos aufdecken.“

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